Der Maibaum
Das Aufstellen des Maibaumes am Abend vor dem 1. Mai ist ein alter Brauch, der heute noch gepflegt wird.
Der Maibaum ist ein dicker, großer Tannenstamm, den die Gemeinde den Junggesellen stiftet. Diese entfernen die Rinde und setzen ihm eine grüne Tannenspitze auf, die mit bunten Bändern geschmückt wird.
Das Aufstellen des Maibaumes ist ein Kraftakt. Mit „Hauruck” geht er Meter für Meter in die Höhe, bis er gerade und fest in der Erde steht.
Ist die Arbeit getan, genehmigen sich die Burschen ein kühles Bier oder auch mehrere.
Nun warten sie, bis die Leute im Dorf in tiefem Schlaf sind. Ist alles still, schleichen sie durch die Straßen und machen „Schelmeschstöcke”, Schelmenstreiche und Schabernack. Dann werden Gartentörchen ausgehangen und weggetragen oder Blumenkübel vertauscht, die die Leute am nächsten Morgen suchen müssen. In früheren Jahren hat auch einmal ein Leiterwägelchen auf der Burgmauer gestanden oder eine Haustür war mit Holz zugestellt oder mit einem Strick zugebunden.
Am Kirmesmontag wird der Maibaum verlost. Früher nannte man den Maibaum auch Kirmesbaum. Den Erlös aus der Verlosung erhalten die Junggesellen für ihre Arbeit.
aus: Virneburger Dorfgeschichte(n) – © 2004 Heimatverein Virneburg, Mathilde Lang